Die Klemmerchronik

Es war einmal ..... So beginnen Märchen, doch ein Märchen war es nicht, sondern eine aus der Laune, der fortgeschrittenen Stunde, entstandene Idee, eine Faschingsgesellschaft zu gründen. Dieses Ereignis begab sich am Stammtisch „Bären„ in Gräfenhausen im November 1976.
Da sich das Brauchtum des Fastnachtfeierns auf wenige Veranstaltungen im Ort beschränkte, überlegte und diskutierte man darüber ob es nicht möglich wäre, bei uns in Gräfenhausen einen Faschingsverein zu gründen. Zwar veranstalteten die örtlichen Vereine dann und wann Faschingsbälle; der TV Obernhausen, der Sängerbund Gräfenhausen (diese Veranstaltungen waren manchmal einer Prunksitzung sehr ähnlich) oder der TVG mit seinem Kinderfasching am Faschingsdienstag (mit einem kleinen Kinderumzug), doch ansonsten war man fastnachtliches Brachland. 


Die Diskussion war schnell beendet und man traf sich am 26.11.1976 zur Gründung im „Bären„. 15 wackere Streiter unter der Führung des ehemaligen Präsidenten Peter Rentschler (Peter Rentschler, Martin (Hammer) Wolfinger, Manfred Ahr, Erika Notacker, Gerhard Buck, Horst König, Roland Höschele, Stefan Glauner, Thomas Waidner, Jürgen Rahn, Jürgen Danner, Werner Ganzhorn, Alexander Rentschler, Manfred Rühle) hoben den Verein aus der Taufe. Jürgen Danner und Thomas Waidner befinden sich heute noch in den Reihen des Vereins. Damit war der erste Schritt zur Bereicherung des kulturellen Dorflebens getan.Man machte die Erfahrung, daß aller Anfang schwer ist. Doch mit Kraft, Elan und einer großen Portion Optimismus machte man sich ans Werk und konnte am 29.01.1977 die 1. Kampagne mit einer großen Prunksitzung eröffnen. Unter tätiger Mithilfe des Tiefenbronner Carnevalverein Schmellenhopfer und des Neuhausener Fastnachtsvereins Hau-Hu feierte man die erste Sitzung im übervollen „Traube-Saal„. Es wurde dank karnevallistischer Höhepunkte ein voller Erfolg, so daß man beruhigt in die Zukunft sehen konnte. 


Bald schon sah sich die FKG gezwungen, aus Platzgründen nach einer anderen Möglichkeit zu suchen, um seine Veranstaltungen durchzuführen. Diese fand man im Vereinsheim des TV Gräfenhausen. Die hier herrschende Atmosphäre war ideal für Faschingsveranstaltungen und an Gemütlichkeit nicht zu übertreffen. Nach Erstellung der Sixthalle finden die Veranstaltungen bis zum heutigen Tag in dieser statt.  


Unvergessen sind auch die Umzüge der Faschingsgesellschaft. Der Ort feierte am Faschingsdienstag seine Faschingsgesellschaft. Bis zu 37 Wagen, Kapellen und Fußgruppen zogen durch das närrisch geschmückte Gräfen- und Obernhausen. Leider muß man dazu sagen, daß mangels Beteiligung und Interesse von Seiten der Teilnehmer, die Umzüge immer kleiner wurden. Man entschloß sich deshalb von Seiten der Vorstandschaft, den Gräfenhäuser Umzug ausgerechnet im 11. Jahr zu beenden. Dies war wohl der größte Wermutstropfen in der Vereinsgeschichte.
Natürlich blieben die Klemmer auch von Rückschlägen und vereinsinternen Querelen nicht verschont. Nichts desto trotz kam man immer wieder dank tätiger Mithilfe der Mitglieder auf die Beine, denn wie heißt es so schön: „Tot gesagte leben länger„! Ein miteinander wäre oft besser wie ein gegeneinander.  


Aushängeschild der Klemmer war immer wieder die Garde, die sich auch auf fremden Bühnen bewährte. Eine besondere Entwicklung nahm sie unter den Trainerinnen Renate Merkle und Ellen Heinkel. Leider war es nicht zu verhindern, daß einige Mädels in diesem Jahr aus beruflichen Gründen (sie traten ins Arbeitsleben ein) aus der Garde ausschieden.
Der Verein ist aber, auf Grund der 1993 gegründeten kleinen Garde in der Lage, diese Lücke zu schließen, so daß es auch hier nahtlos weitergeht. Es bleibt zu hoffen, daß es auch hier immer wieder genügend Nachwuchs gibt, um unsere Garden zu erhalten. 


Aber auch in punkto Büttenreden war man mit einigen Glanzlichtern gesegnet, unvergessen unser ehemaliger „Vize„ Roland Arnold als Masseur, Feuerwehrmann und vieles mehr, der mehr als einmal die Halle zum Kochen brachte. Wer erinnert sich nicht an Präsident Peter Rentschler, oder die unvergessenen Hardwaldplattler. Auch in jüngster Zeit gibt es noch Eigengewächse, die aus unserem Verein den Mut aufbringen sich auf die Bühne zu stellen um das Publikum zu unterhalten und in Stimmung bringen. Dabei denken wir an „das alternde Ehepaar„ (Silke und Thomas Gänger), „Mike und Olli„ (Michael Rentschler und Harald Pfisterer). An die Tanzmariechen der letzten Jahre. Nicht alle Namen können erwähnt werden, denn sonst wäre wohl diese Chronik zu kurz.  


Nicht unerwähnt sollte in diesem Zusammenhang die Unterstützung der befreundeten Vereine aus nah und fern bleiben. Ich sage nur; erinnern sie sich noch an: Theo Pfeffinger aus Tiefenbronn, die Garde aus Singen oder die Büttenredner, die Auftritte der Hau-Hu aus Neuhausen, Mario Kraz, Karl Knopf und Alfed Neumann von den Kohlrabinern aus Büchenbronn oder deren Guggenmusik, an Christian Zechiel und die Russegugge von den Freunden aus Auerbach, Peter Bornemann aus Bernburg (Sachsen Anhalt) oder unvergeßlich die Auftritte des Voerder Dietz (Dieter Brachmann) vom VKV Voerde (Ruhrgebiet). Bestimmt habe ich einige Namen vergessen; da steht kein böser Wille dahinter, sondern einfache Erinnerungslücken des Schreibers, der darum bittet, Ihm dies nachzusehen. Auf jeden Fall gilt unser Dank all den Freunden, die sich immer wieder zur Verfügung stellen und stellten.Zwar kommt das eine oder andere Eigengewächs zum Einsatz (Lea Gänger – s`Knöpfle, Conny Pfisterer, Babette Khilan) jedoch ist gerade in der Bütt der Nachwuchs dünn gesäät. Der Schreiber dieser Chronik steht seit 26 Jahren auf der Klemmerbühne und Ihm macht´s immer noch Spaß zu sehen, wenn das Publikum über ihn lacht. So ist man froh dass man immer wieder auf die Aktiven befreundeter Gesellschaften zurückgreifen kann.


Nicht immer war das Vereinsleben eitler Sonnenschein. Mancher personeller Engpass war zu überstehen. So verstarben unsere Ehrensenatoren Hermann Groß und Hans Albrecht, die unseren Klemmern jahrelang verbunden waren. Sehr hart hat uns der Verlust unseres Elferrates Klaus Heinkel getroffen. Wir haben mit Ihm einen, für alle Aufgaben bereiten Freund, Büttenredner und Mitarbeiter in allen Bereichen verloren.
Doch wie gesagt, der Verein muss auch solche Schläge überstehen und wer treue Freunde hat, schafft dies auch.
Unsere Garden gingen trotz guter Leistungen durch ein Wechselbad. Unsere Kleinen werden ständig mehr, während bei der junioren und großen Garde (schulisch und beruflich bedingt) immer wieder herbe Rückschläge zu verzeichnen sind.2007 beendete die große Garde ihre Kariere. Berufliche Gründe zwangen mehrere Mädchen zum aufhören – Schade. Aber auch hier geht´s weiter mit der aufgebauten Juniorengarde. Ich will auch unsere Tanzmariechen nicht vergessen, die den Garden in nichts nachstehen. Auch nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass all diese Mädels 1 bis 2 mal jede Woche ihre Freizeit opfern und ins Training gehen. Dies gilt auch für die Trainerinnen und die Betreuer (namentlich Silke Gänger – kleine Garde, Eleonore Heinkel – große Garde, Sarah Gänger – kleine und große Garde, Nicole Brand – Tanzmariechen und Mandy Röber – Spiegelpaar).
Nicht unerwähnt sollt natürlich bleiben, dass diese Gruppe der größte Kostenfaktor im Verein darstellt und ohne Spender und Sponsoren nicht existieren könnte. 


Das vorher geschriebene wäre jedoch alles nicht möglich ohne ordentliche Vereinsführung. Man muss immer wieder sagen, dass hier die Vorarbeit, die ein Vereinsleben möglich macht, geleistet werden muss. Obwohl wir auch hier Wechsel zu verzeichnen hatten, (Schatzmeister, Wirtschaftsleiter, Programmleiter usw.) fügten sich neue Leute nahtlos ein. So hat sich unsere Maibaumhocketse zu einem Renner entwickeln können, aber auch alteingesessene Veranstaltungen (Ball zum Elften im Elften, Prunksitzung und Kinderfasching) in bewährter Qualität durchgeführt werden können.
Es bleibt zu hoffen, dass der Verein weitere Jahre so eine Verwaltung halten kann.
Als Zusatz möchte ich an dieser Stelle auch die langjährige tolle Zusammenarbeit mit unserem Hausmeister der Sixthalle erwähnen, Edmund Dannwolf, steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite. 

Dies alles war jetzt ein kleiner Auszug aus der 33-jährigen Vereinsgeschichte „Der Klemmer„, die natürlich noch vieles mehr beinhaltet. Wir werden bemüht sein, das Brauchtum , den Frohsinn, den Humor und die Heiterkeit in unserer Gemeinde weiter zu verbreiten und hoffen dabei auf die Unterstützung des treuen Publikums und der Freunde aus nah und fern um das fortbestehen des Faschingsvereins zu ermöglichen.
Sollt ich irgend etwas, jemanden und wichtiges vergessen haben, so seht es dem Schreiber nach.
33 Jahre haben wir geschafft,
oftmals war´s mit letzter Kraft.
Doch mit Elan und das im nu
Kommen 44 Jahre auf uns zu.